Geburtstagsgedicht

In Hüttenberg, vor 29220 Tagen,

hat sich dieses zugetragen:

Mitten im Reden, sagt plötzlich die Trudi zur Resi: „sei still und horch“!

„Ich glaub ich hör ihn, Emil den Storch“.

Und tatsächlich, kaum zu glauben,

Resi, Trudi, Albert, Ridi, Romana und Pauline reiben sich die Augen,

vor ihnen liegt, in strahlend weißen Söckchen,

klein Karla, ein wundersüßes Wonnepröppchen.

Storch Emil, nicht mehr frisch und knackig,

auf den Beinen schon recht wacklig,

sagt, jetzt geh ich mal auf Kur,

nur zwei Jahre, wartet nur,

weil einen werd ich euch noch bringen,

dann werd ich mit den Engeln singen.

Gesagt, getan, der Burli wurde noch gebracht,

dann warens also endlich acht.

Fragt man Karla heute über ihre Kindheit, sagt sie, es war Freiheit pur,

den Großteil des Tages verbrachte sie bei den Tieren, am Erzberg oder in der Natur.

Und was wurde bei den Reißners gelacht, gesungen und getanzt,

gestritten, gespielt und sich gegenseitig gepflanzt!

Hätte es reichere Orte gegeben um ins Leben zu starten?

Da braucht man nicht lange auf Antwort zu warten!

Was Geld, Schmuck und Yachten betrifft, mit Sicherheit schon,

auch winkten die Reißners nicht steif vom Balkon.

Doch was Herzlichkeit angeht, Menschlichkeit, Humor, Gemütlichkeit,

gab es absolut keinen reicheren Ort weit und breit.

Mit fünfzehn bekam Karla dann eine Schere,

zum Schneiden der Haare, da begann ihre Lehre.

Perücken knüpfen, Wickler schlichten,

große Ohren, für die Gschichtn,

da eine Rasur und auf die Schnelle,

auch noch eine Dauerwelle.

Kein leichter Job, so viel sei gesagt,

doch auch wenn sich Karla des öfteren plagt,

NICHTS anderes möchte sie machen, es ist IHR Beruf, das Haare Schneiden,

sie hat gefunden was sie liebt, darum kann man sie nur beneiden.

Mit zarten neunzehn Jahren dann,

fängt wieder ein neuer Lebensabschnitt an.

Der Plan wars einfach nach Hause zu gehen,

das konnten zwei ihrer Geschwister gar nicht verstehn.

Sie hakten sich unter

und schleppten frisch und munter,

die Karla in das nächste Lokal,

da kommt plötzlich, wie eine Erscheinung, ein blonder Jüngling durchs Eingangsportal.

Auch Werner, so hieß er, erblickt sie und man kann es verstehn,

in dieser Sekunde wars um beide geschehn.

Fünf Jahre später hört man Kirchengeläut,

und es gibt da schon jemanden, die das sehr freut,

klein Birgit, ein Jahr erst und noch nicht ganz bereit,

zu tragen die Schleppe von Mamas Hochzeitskleid.

Und ohne lange nachzudenken,

beschließ ich, mich nun selbst zu schenken.

Genau zwei Jahre später nach Birgits Geburt,

sag ich der Chefin, ich bin dann mal furt,

mach mich auf den Weg, Richtung Erde, frisch und gesund

und bin fortan Mitglied im Familienbund.

Waren die folgenden Jahre für Karla immer leicht? Nein, keine Spur,

denn so eine Erdenschule ist für niemanden eine Erholungskur.

Es geht vielmehr darum,  es zu versuchen, so gut wies grad geht,

es kann durchaus sein, dass man sich manchmal selbst nicht versteht.

Die Miete bezahlen, zu schauen, dass das Essen für alle reicht,

so jung schon so viel Verantwortung, ist alles andere als leicht.

Doch heute weiß Karla, die größte Kunst im Leben – man kann es kaum fassen –

ist es, alte Geschichten in Frieden ziehen zu lassen.

Und sich zu konzentrieren auf die unzähligen schönen Sachen,

sich zu freuen, zu tanzen und herzhaft zu lachen,

viel zu wertvoll ist das Leben, um es nicht zu genießen,

den Himmel, die Wolken, die Blumen, die sprießen.

Und lachen, das tut sie ausgiebig, die Karla, aus vollem Herzen,

und brennen auf der Torte jetzt auch schon 80 Kerzen,

hält sie das nicht davon ab, mit dem Philipp täglich zu trainieren,

manchmal nach, aber meistens schon vor dem Spazieren.

Und steht nicht grad ein Reindling im Rohr,

kommt es auch des öfteren vor,

dass die Stimme, auf ihrem Handy, ganz monoton spricht,

es tut ihr sehr leid, aber die Karla, die gibt es grad nicht.

Die sitzt nämlich gemütlich mit ein paar Damen im Maci Cafe,

isst eine Erdbeerschnitte und trinkt Kakao, keinen Tee.

Und ihre Interessen, was soll ich sagen, sind unzählbar wahrlich,

besonders liebt sie die Barbara Karlich,

weil dort gibt es immer so interessante Geschichten,

die einen führen ein Doppelleben, die anderen dichten,

wieder andere pfeifen auf die Etikette – ganz schön dreist –

um das gut zu finden, brauchts einen offenen Geist!

Den hat sie, unser Mutschgerl, das ist einfach herrlich,

die Stunden, die faden, sind in ihrem Leben äußerst spärlich.

Besonders liebt sie den Wald, die Allee und den Ziegelteich,

wenn sie dort mit Werner ihre Zeit verbringt, fühlt sie sich ganz besonders reich.

Außerdem werden tolle Kochbücher gebastelt, Hörbücher gehört und Alben geklebt,  

Karlas Motto lautet: hat man keine Interessen, hat man nicht richtig gelebt.

Auch noch erwähnt sei natürlich ihre hervorragende Küche,

auch ihre Geradlinigkeit, sie mag keine Sprüche,

auch keine Ungerechtigkeit, keinen Spott und schon gar keine Gier,

und wenn sie sich was in den Kopf setzt, dann macht sie´s, das liegt wohl am Sternzeichen Stier.

Die Kärntner, die liebt sie, ganz besonders ihre Lieder,

und schmerzen ihr manchmal auch durchaus die Glieder,

wird wo getanzt, gelacht und auch noch gesungen,

sind alle Schmerzen, welch Wunder, wie im Fluge verklungen.

Ja so ist sie, die Karla, es gäbe noch sooo viel zu sagen,

immerhin bereichert sie die Welt nun schon seit sehr vielen Tagen!

Liebe Mama, was ich hier tun will, ist mich bei Dir bedanken,

fürs Lachen, fürs Kochen, fürs Birgit und mich hüten, an den Tagen, den kranken,

für deinen Zugang zum Leben, dein Dasein, dein Lachen,

für so viele schöne Erlebnisse und inspirierende Sachen,

für dein Mitgefühl mit allen Wesen, denn du siehst auch ihren Schmerz,

das spricht sehr für Dich und Dein riesengroßes Herz.

Liebes Mutschgerl, wir haben dich alle so richtig ins Herz geschlossen,

sogar dein Werner ist nach so langer Zeit, noch immer ganz in dich verschossen.

Keine bessere Mutter, Tante, Oma, Schwester, Freundin, hätte es für uns gegeben,

du hast mit deinem Sosein wie du bist, unzählige Herzen berührt in deinem Leben.

Und ich denke, genau darum geht es und zwar bei uns allen,

sicher nicht darum, irgendwem zu gefallen.

SO SCHÖN, dass es DICH gibt!!! DANKE für ALLES!! Und was wäre da noch? Aja,

ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!!! Liebes Mutschgerl, lebe HOCH!!!

Post Author: Silvia

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