Lukas – Der Poet hinter positives.at

Als im Dezember bei positives.at plötzlich nichts mehr ging, als nur mehr ein weißer Bildschirm zu sehen war und wir erkennen mussten, dass wir unsere Plattform vom Netz nehmen müssen, hätten wir Stein und Bein geschworen, dass das alles ist, nur kein Glücksfall!

Aber so kann man sich irren. Denn nach einigen Tagen intensiver Grauhaarzunahme und ettlichen Verzweiflungsseufzern, kam plötzlich Lukas in unser Leben. Nur kurze Zeit später war unser Herzensprojekt wieder online und nicht nur das, wir sitzen seither zu dritt im positives.at Boot, was sehr beruhigend ist, weil wir wissen, dass es da jetzt jemanden gibt, der ein prüfendes Auge auf die technische Seite unseres Projektes wirft. Genau so jemanden haben wir uns gewunschen.

Und Lukas ist so etwas wie eine Wundertüte. Immer wieder zaubert er eine neue Fähigkeit hervor. Einmal erfährt man so ganz nebenbei, dass er mehrere Sprachen spricht und dann, so wie neulich, outet er sich als Poet. Wir sind begeistert und möchten unsere Begeisterung mit dir teilen. Hier sind zwei seiner Werke:


Wer übernimmt den Bildungsauftrag?

            Ein verdienter Blockbuster im Fernsehen

erspart mir 200 Seiten Buch

            Ein belletristisches Werk

erspart mir 110 Minuten Hirnkoma

            Eine gut geführte Talkshow

erspart mir 2 Wochen Politikdossier

            Eine gut gesetzte, ewig lange Wortreihe

erspart mir eine gefühlte, unperfekte Recherche

            Eine kreative Literaturkost

erspart mir die Angst vor total gelenktem Lenken            

Daher lese ich vor dem Fernseher.


Seifenblasen unserer Zeit

Wir sind vom Perfektionismus getrieben.

Aufrechte Sitzhaltung, freundliches Lächeln,

Spaß an der Arbeit, intaktes Familienleben,

weiße Zähne und Bombenfigur.

Wären wir doch in unseren Höhlen geblieben.

Der perfekte Moment ist fundamental, scheinbar.

Frische Luft am Berg, Stimmung auf dem Konzert,

Freude beim Skifahren, Musik im Auto,

Ambiente beim Italiener, Sonnenschein auf der Haut.

Richtig abgestimmt auf den Augenblick, ist ja klar.

Doch was entgeht uns alles in solch einer Welt.

Triefendes Baumharz, Angst vor Flucht,

das schöne Teleshopping, ukrainische Weiten,

gelangweilte Kinder in verkommenen Dörfern.

Jedes ein Moment, der unserem Geiste entfällt.

Zu sehr beschäftigt sind wir

mit dem Zurechtschnitzen des Jetzt.

Denn für das Foto muss es passen,

dafür sind wir schließlich hier.

Während alle zum nächsten Moment hetzen,

gelingt es einem loszulassen.

Kein Drang, keine Angst, kein Ego, keine Gier,

sodass es nur sein Dasein schätzt

und sich distanziert von Masse und Massen.

Unsere persönlichen Seifenblasen sind wenig wert,

wenn man nicht das große Ganze ehrt.

Post Author: Silvia